"Ihr macht heidnische Musik? Dann seid Ihr bei uns genau richtig!" Mit diesem Aufruf geht der
Arun-Verlag neue Jünger im Trüben fischen. Nicht der erste Versuch von Verlagschef Stefan Ulbrich, naturreligiöse Stimmen für seine zwiespältige Richtung zu vereinnahmen: Schon vor fünf Jahren bekam ich ein Angebot Ulbrichs, bei Arun meine (damals erste) Musik-CD verlegen zu lassen. Allerdings antwortete Ulbrich nie auf meine Rückfrage, wie er es denn mit den Menschenrechten halte – da ich mir schlecht vorstellen konnte, meine Musik Seite an Seite beworben zu finden (damals) neben z.B. unkommentierten Werken ausgewiesener Rassisten... Aus Duke Meyer bei Arun wurde daher nichts.
Mittlerweile geht man bei Arun subtiler vor: offen rassistische Autoren wurden inzwischen aus dem Programm genommen; auch fällt auf, daß etliche Eigenwerke des Verlegers ("Edition Björn Ulbrich") nun in (z.T. wiederholt) überarbeiteten Versionen erscheinen – während mancher bereits vorangekündigte Titel erstmal ganz verschwand...
Ob Ulbrich damit auch seine bisherigen Auffassungen von "natürlicher" Religion ("bereits mit der Geburt stark vorbestimmt") geändert hat, oder nur seine Verkaufstaktik, kann ich hier nicht beurteilen.
Man wird ja sehen, was Ulbrichs Aufruf bringt. Wieder einmal wird sich – so oder so – die Heidenszene als Spiegel der Gesellschaft erweisen.
eibensang - 10. Sep, 17:53